WARUM WIR ES MACHEN

Unbewältigte emotionale Reaktionen auf Stress führen nicht nur zu Verhaltensproblemen bei jungen Menschen, sondern schaffen auch physiologische Zustände, die das Lernen erschweren.(McCraty et al 1999) . Dennoch bietet das Standard-Schulcurriculum wenig oder keine Zeit dafür, praktische Fähigkeiten zu vermitteln, die junge Menschen benötigen, um mit Stress und negativen Emotionen umzugehen, die sie tagtäglich erfahren.

Die Forschung zeigt, dass Stress eines der größten Hindernisse ist, wenn es ums Lernen geht. Stress kann das Gleichgewicht wichtiger chemischer Botenstoffe im Gehirn stören. Einer dieser Botenstoffe ist das Corticotropin freisetzende Hormon (CRH), dessen Produktion sich in Zeiten mentalen Stresses erhöht. Die übermäßige Aktivierung dieses Hormons unterbricht die Fähigkeit von Gehirnzellen, miteinander zu kommunizieren, indem sie die Übermittlung von Information über die Synapsen hinweg verzögern (Joels & Baram 2009). Cortisol ist ein weiteres Hormon, das durch Stress aktiviert wird. Die Aktivierung überschüssigen Cortisols behindert ebenso die Funktion der Neurotransmitter und macht es schwierig, auf das Langzeitgedächtnis zuzugreifen.
Die Forschung zeigt auch, dass Stress einen negativen Einfluss auf die Leistung hat. Stress wird auch als Ursache für geminderte Leistung bei solchen Aufgaben angesehen, die Aufmerksamkeit erfordern und die Fähigkeit, den Fokus zu verlagern (Liston et al 2006). Außerdem ist erwiesen, dass chronischer Stress bei Schülern die Konzentration verringert, die Lernfähigkeit, Testergebnisse und die akademische Leistung insgesamt.

Darüber hinaus sehen sich junge Menschen emotionalen Belastungen ausgesetzt wie niedrigem Selbstbewusstsein, Depression und Ängstlichkeit, die eine große Stressquelle sind. Ohne eine gesunde Alternative wenden sich Schüler häufig ungesunden Strategien zu, um mit diesen Problemen umzugehen, fangen beispielsweise an zu rauchen, trinken oder nehmen Drogen. Andere Zeichen von Stress bei jungen Erwachsenen sind Aggression, Zurückziehen von sozialer Interaktion und die Beteiligung an gewalttätigen Handlungen. In der Tat hat die Forschung erwiesen, dass Stress eine negative Rolle in normalen sozialen Interaktionen spielt. Hohe Stress- und Angstlevel werden eher mit Selbstbezogenheit assoziiert (Eysenck 1997) als mit der Bezogenheit auf andere, die notwendig ist, um Beziehungen aufzubauen. Fallstudien haben herausgefunden, dass  Gewalttäter in Schulen oftmals hochisolierte Einzelpersonen sind (Lear et al 2003). Da Gewalttaten in Schulen immer weiter zunehmen, wird die Möglichkeit, gesunde soziale Verbindungen in der Schülerschaft aufrechtzuerhalten, in der akademischen Leistung und der Schulleistung immer bedeutsamer.

Indem es der Jugend praktisches Handwerkszeug und Kompetenzen bietet, um mit Stress umzugehen, wendet sich YES! für Schulen einem wichtigen Problem in der heutigen Bildung zu. Denn im gleichen Maße wie die Schüler lernen, Stress zu reduzieren und mit ihren Emotionen umzugehen, erhalten sie die Fähigkeit, sich zu konzentrieren und gute Schulleistungen zu erbringen, ebenso wie die Fähigkeit, positivere Beziehungen zu Mitschülern, Eltern und Lehrern aufzubauen.